Ohne Rüstung Leben e.V.
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Nachrichten - 27. November 2024

Russland testet Mittelstreckenwaffe in der Ukraine - Die Eskalationsspirale muss gestoppt werden!

Start einer Rakete (Symbolfoto)
Start einer Rakete (Symbolbild). Foto: Pixabay

Russland hat erstmals eine Mittelstreckenrakete auf die Ukraine abgefeuert. Die Waffe war laut Berichten mit mehreren konventionellen Sprengköpfen bestückt und kam bei Angriffen auf die Stadt Dnipro in der vergangenen Woche zum Einsatz. Damit dreht Moskau die Eskalationsspirale auf unverantwortliche Art und Weise weiter.


Russlands Präsident Putin nennt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete einen "Test unter Gefechtsbedingungen". Es habe sich um eine ballistische Rakete mit einer nicht-nuklearen Hyperschallkonfiguration gehandelt, so Putin. "Unsere Raketeningenieure nannten sie 'Oreshnik'. Die Tests waren erfolgreich und das Abschussziel wurde erreicht."

Berichten zufolge wurde die neue Waffe aus der Rakete RS-26 Rubesch weiterentwickelt. Anders als bislang vielfach behauptet hat Russland somit keine Kurzstreckenraketen mit verlängerter Reichweite, sondern (vereinfacht gesagt) adaptierte Interkontinentalraketen mit einer verkürzten Reichweite entwickelt. Unabhängig davon handelt es sich um Waffen die unter dem INF-Vertrag verboten waren. 


Einsatz der Waffe durch Moskau ist unverantwortlich

Russland befindet sich somit kurz vor der Indienststellung landgestützter Mittelstreckenraketen mit einer Geschwindigkeit von weit über 10.000 km/h und einer geschätzten Reichweite von mindestens 3.000 Kilometern. Diese wurden offensichtlich bereits seit Längerem entwickelt. Sie sind in ihren Fähigkeiten dem amerikanischen "Dark Eagle"-System recht ähnlich, das in Deutschland stationiert werden soll.

Der Einsatz dieser weitreichenden Waffe gegen die Ukraine - verbunden mit der Ankündigung Putins, die Ziele weiterer Tests "auf der Grundlage der Bedrohungen für die Sicherheit der Russischen Föderation" festlegen zu wollen - ist eine klare Eskalation. Moskau heizt damit das Wettrüsten an und nimmt auf unverantwortliche Art und Weise eine Ausweitung des Ukraine-Krieges in Kauf.


Verhandlungen über neuen INF-Vertrag starten!

Leider bewahrheiten sich damit die Warnungen von Ohne Rüstung Leben und unseren Partnerorganisationen: Die erneute Entwicklung und Stationierung landgestützter Mittelstreckenwaffen in Ost und West mündet in ein eskalierendes Wettrüsten. Sowohl "Oreschnik" als auch "Dark Eagle" lassen sich faktisch kaum abfangen und sind in der Lage, binnen Minuten strategische Ziele in großen Teilen Europas zu zerstören.

Wenn diese Eskalationsspirale nicht gestoppt wird, führt sie letztlich in das Szenario eines möglichen Atomkrieges auf unserem Kontinent. Wir fordern daher die russische Regierung und die verantwortlichen Regierungen in der NATO auf, die Entwicklung und Produktion von landgestützten Mittelstreckenwaffen zu stoppen. Der reflexartige Verweis auf die Schuld der Gegenseite, um immer neue Eskalationsschritte zu rechtfertigen, muss aufhören!

Nötig ist jetzt die Wiederaufnahme von Verhandlungen über Rüstungskontrolle und Abrüstung in Form eines multilateralen Folgeabkommens zum INF-Vertrag. Denn Frieden und Sicherheit in Europa kann es nur ohne Mittelstreckenwaffen geben!

 

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