Ohne Rüstung Leben e.V.
Frieden politisch entwickeln

Nachrichten - 9. Januar 2017

Offener Brief der "Mayors for Peace" aus Hiroshima

Flagge der 'Mayors for Peace'
Flagge der 'Mayors for Peace' vor dem Rathaus in Düsseldorf. Foto: Ohne Rüstung Leben

"The world has spoken" - "Die Welt hat gesprochen". So beginnt ein Offener Brief, den die "Bürgermeister für den Frieden" aus Hiroshima versandt haben. Sie begrüßen darin ausdrücklich, dass die Vereinten Nationen im Jahr 2017 über ein weltweites Atomwaffenverbot verhandeln werden und rufen die Atomwaffenstaaten auf, sich konstruktiv und gestaltend einzubringen.


Der Offene Brief wurde an alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen gesandt. Zudem gingen Exemplare an den Präsidenten der Generalversammlung, den Generalsekretär sowie weitere hohe Vertreter für Abrüstung und den Generaldirektor der UN-Vertretung in Genf. Daher erschien er im Original auf Englisch. Sie können den Offenen Brief im Kasten "Material zum Thema" als PDF-Dokument herunterladen. Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge in einer inoffiziellen Übersetzung:


"Die Welt hat gesprochen"

"Anerkennend, dass 'das derzeitige weltweite Klima eine erhöhte politische Aufmerksamkeit für Fragen der Abrüstung und Nichtverbreitung, die Unterstützung multilateraler Abrüstung und das Erreichen einer Welt ohne Atomwaffen umso dringlicher erfordert' hat am 23. Dezember 2016 eine große Mehrheit von Ländern 'beschlossen, im Jahr 2017 eine Konferenz der Vereinten Nationen einzuberufen, die über rechtlich bindende Instrumente für ein Verbot von Nuklearwaffen verhandeln und zu deren vollständiger Vernichtung führen soll'."

"Damit hat die weltweite Mehrheit endlich dem sehnlichen Wunsch der Überlebenden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki (den Hibakusha) entsprochen, dass niemand mehr jemals das Leid erleben soll, das ihnen widerfahren ist. Die 'Bürgermeister für den Frieden', die als überparteiliche Organisation mit 7.196 Mitgliedsstädten in 162 Ländern und Regionen eine Milliarde Menschen vertreten, begrüßen diesen Meilenstein und rufen alle Staaten auf, sich konstruktiv und mit besten Absichten an den Verhandlungen zu beteiligen."


"Atomwaffen sind nutzlos gegen Terror "

"Mehr als 15.000 Nuklearwaffen, die meisten davon weitaus zerstörerischer als die Bomben, die Hiroshima und Nagasaki vernichteten, setzen die Menschheit und unsere Städte weiterhin einer inakzeptablen Bedrohung aus. ... Aber 'Nukleare Abschreckung' bietet keine effektiven Lösungen für die Herausforderungen, denen wir uns in Fragen der weltweiten Sicherheit heute ausgesetzt sehen. Atomwaffen sind nutzlos, wenn es darum geht, Terror zu verhindern oder auf Terror zu reagieren."

"... In dieser Zeit weltweiter Umwälzungen und Unsicherheiten werden wir Zeuge einer Entwicklung hin zu Abgrenzung und Konservativismus – sowohl wirtschaftlich, als auch diplomatisch. Aus diesem Grund müssen alle Staaten ihre Bemühungen nochmals verdoppeln, Differenzen und Herausforderungen durch fortwährenden Dialog und Kooperation zu überwinden und gemeinsame Werte zu erschaffen. Das gilt insbesondere für den atomaren Abrüstungsprozess."


"Es ist an der Zeit ..."

"Die meisten Atomwaffenstaaten und die Länder unter ihrem 'nuklearen Schutzschirm' haben gegen die Resolution gestimmt. Die Mehrheit der internationalen Gemeinschaft jedoch hat eine ernste Krisenstimmung erfasst, über die die Atomwaffenstaaten nicht hinwegsehen dürfen. Wenn sie sich an den Verhandlungen beteiligen, können Sie damit einen Grundstein für Vertrauen und konstruktive Zusammenarbeit legen ... Wir erwarten von den Atomwaffenstaaten und ihren Verbündeten, dass sie neue Wege gehen und den Prozess maßgeblich mitgestalten."

"Wenn die Vertreter der Regierungen ... in New York zusammenkommen, rufen wir sie auf, einen kooperativen Dialog zu führen, ihre politischen und ideologischen Differenzen zu überwinden und uns auf dem Weg zu einer Welt ohne Atomwaffen einen Schritt weiter zu bringen. ... Es ist an der Zeit, dass die Stadt- und Regionalregierungen und die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteure ihre Bemühungen bündeln und zusammen für ein gesetzliches Verbot werben, das zur Vernichtung aller Atomwaffen führt."


www.mayorsforpeace.de

 

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Offener Brief der 'Mayors for Peace' [PDF-Download]

Die Vereinten Nationen werden im Frühjahr 2017 Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot beginnen. Eine Mehrheit der Nicht-Atomwaffenstaaten hat den entsprechenden Beschluss gegen die Atommächte durchgesetzt.

Auf unserer Themenseite finden Sie alle aktuellen Nachrichten zu den Atomwaffen-Verbotsverhandlungen.

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