Rüstungsexporte stoppen
Warum wir gegen den Waffenhandel sind
Foto: "Von Deutschland geht Krieg aus", Samantha Staudte / IPPNW, CC BY-NC-SA 2.0
Deutschland gehört zu den größten Waffenlieferanten weltweit. Die Bundesregierung genehmigt sogar Exporte an kriegführende und menschenrechtsverletzende Staaten. Fakt ist aber: Mehr Waffen tragen nicht zum Frieden bei, sie gießen Öl ins Feuer bestehender Konflikte. Wir fordern mit der "Aktion Aufschrei", der "Kampagne gegen Rüstungsexport" und den "Kritischen Aktionärinnen und Aktionären": Stoppt den Waffenhandel!
Fünf gute Gründe gegen deutsche Rüstungsexporte:
Rüstungsexport macht die Welt unsicherer
Waffenlieferungen allein lösen keine inner- oder zwischenstaatlichen Konflikte aus. Aber sie ermöglichen Unterdrückung, Gewalt und Krieg. Das wird am Beispiel des Irak deutlich, der in den siebziger Jahren unter Saddam Hussein immense Waffenlieferungen aus Deutschland, den USA und vielen weiteren Ländern erhalten hat. Seitdem hat das Land drei blutige Kriege durchlitten, die Menschenrechtslage ist katastrophal und es droht unter islamistischem Terror zu zerbrechen.
Rüstungsexporte erzeugen Vertreibung und Flucht
Von 2012 bis 2018 verkaufte Deutschland regelmäßig über 50 Prozent der Waffen nicht an Bündnispartner, sondern an sogenannte Drittstaaten außerhalb von EU und NATO. Die Empfängerländer liegen auch in Krisenregionen, etwa im Nahen Osten und in Nordafrika. Darunter sind Staaten, in denen die Menschenrechte verletzt werden. Viele Geflüchtete, die uns erreichen, fliehen aus eben diesen Regionen vor Terror und Krieg. So tragen die deutschen Rüstungsexporte zu Vertreibung und Flucht bei.
Kleinwaffen sind die neuen Massenvernichtungswaffen
Deutschland gehörte in den vergangenen Jahren regelmäßig zu den weltweit größten Exporteuren von Kleinwaffen. Diese lassen sich leicht verstecken oder weitergeben, ohne dass man etwas dagegen tun könnte. Und sie töten mehr Menschen, als jede andere Waffenart - mehrere Hunderttausend jedes Jahr. Die wenigsten davon sterben in Kriegen: Gerade terroristische und kriminelle Organisationen wie der "Islamische Staat", Drogenkartelle oder Mafiagruppen setzen ganz auf Kleinwaffen.
Waffen können jederzeit in "falsche Hände" fallen
Niemand weiß, wo deutsche Waffen überall im Einsatz sind! Vor allem trifft dies auf Kleinwaffen zu. Viele davon wurden erbeutet oder weiterverkauft - man spricht von Proliferation. So wurden Bürgerkriegsmilizen im Jemen von Saudi-Arabien mit deutschen G 3-Gewehren versorgt. Auch Terroristen des selbsternannten "Islamischen Staates" wurden schon mit G 3-Gewehren gesichtet. Und in Afghanistan kämpften die Taliban teilweise sogar mit deutschen Waffen gegen die Bundeswehr!
Die Exporte der Rüstungsindustrie haben keine volkswirtschaftliche Relevanz
Für die exportstarke deutsche Volkswirtschaft spielen Rüstungsexporte kaum eine Rolle. Im Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2015 machten sie nur 0,83 Prozent des Wertes aller deutschen Exporte aus. In den Empfängerländern hingegen könnte das Geld besser in Bildung, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur investiert werden. Vor diesem Hintergrund sind die Rüstungsexporte nach Angola und Pakistan, aber auch nach Griechenland gleich mehrfach schädlich.
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Rüstungsexport-Archiv
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Dazu haben wir unsere Bestände aus dem Archiv der "Kampagne gegen Rüstungsexport" in das zentrale Rüstungsexport-Archiv eingebracht und unterstützen dessen Pflege finanziell.
Wenn Sie im Rüstungsexport-Archiv in Freiburg recherchieren möchten, wenden Sie sich bitte an das RüstungsInformationsBüro. Eine Liste der Bücher finden Sie im Katalog der Universitätsbibliothek Freiburg.
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Material zum Thema
kompakt: Was Sie über Kleinwaffenexporte wissen sollten [PDF-Download, 2 Seiten]
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Aktuellste Nachrichten-Meldung zum Thema:
Pressemitteilung - 25. Oktober 2024
Aktion Aufschrei: Keine Eurofighter für die Türkei!
Die Kampagne "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" kritisiert die geplante Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter in die Türkei. Als Reaktion auf einen Anschlag in Ankara am Mittwoch fliegt die Türkei Luftangriffe gegen kurdische Gebiete in Nordsyrien und Nordirak.
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